Sisis Straße – eine kulturelle Route
Eine komplexe Persönlichkeit und die Phasen ihres Lebens
Sisi ist eine der interessantesten Frauen des 19. Jahrhunderts. Für dieses Mitglied des Hauses Wittelsbach ist eine moderne und variable Frau, die keinem Muster entspricht. Dennoch weiß sie, wie sie sich den an ihrer Person Interessierten überzeugend präsentieren kann. Durch ihre Heirat mit dem habsburgischen Kaiser Franz Joseph I. ist sie plötzlich die junge Kaiserin von Österreich, zu der zu dieser Zeit auch große Teile des heutigen Italiens gehörten, und nur wenige Jahre später die Königin von Ungarn.
Der Lebensweg davon Die facettenreiche Frau zeichnet sich durch starke Ambivalenz aus. Sie erlebt viel Glück, aber mindestens genauso viel Knechtschaft. Sie hat einen enormen Schönheitszwang und gilt wirklich als die schönste Frau ihrer Ära, dennoch ist sie ihr ganzes Leben lang von Selbstzweifeln geplagt. Sie ist äußerst gut gelesen und gebildet, spricht viele Sprachen fließend und ist eine versierte Expertin für die griechische Mythologie. Politischer Druck setzt jedoch oft ihre fortgeschrittene und vor allem öffentliche Meinung außer Kraft.
Elisabeth ist eine phänomenale Athletin. Schon in jungen Jahren verliebt sie sich in Reiten, Klettern, Wandern, Schwimmen und vieles mehr. Ihre Liebe zur Aktivität im Freien, umgeben von Natur und all ihren Elementen, bleibt ihr während des gesamten Erwachsenenalters erhalten. Ebenso ist Sisi eine introvertierte Dichterin, die über ihre emotionale Welt schreibt. Ihr poetisches Selbstbild ist das einer Möwe, eines Tieres, das Freiheit und Unabhängigkeit, aber auch Obdachlosigkeit symbolisiert. Elisabeth ist – noch heute – die Kaiserin der Herzen und doch trug sie ein Herz voller Elend und Melancholie. Als Kind erhält sie den Spitznamen „Lisi“ (Kurzform von Elisabeth). Aus diesem Namen entsteht später „Sisi“ und dann „Sissi“, das aus den heute weithin bekannten Romy-Schneider-Filmen resultiert Zu ihren Ehren wurde eine Straße angelegt.